Klassischer Lunker
Schnell und unkompliziert hat das W.S. MaterialtestCenter auffallend ungewöhnliche Zugversuchs- und Kerbschlagbiegeversuchsergebnisse intern weiter verfolgt. Die Kollegen fanden nicht nur in kurzer Zeit den Verursacher, sondern wurde bei der Ursachenforschung auch noch mit einer auffallend schönen und detailreichen REM Aufnahme eines „klassischen“ Lunkers belohnt.


Welche Auswirkungen Lunker auf die mechanisch-technologischen Kennwerte eines Bauteils hat, war vor kurzem wieder in einem Zugversuch im W.S. MaterialtestCenter zu beobachten. Bei der Prüfung einer B10x50 Rundzugprobe (Abb. 1) aus einem gegossenen Isolator erreichte wurde lediglich eine Dehnung von A=4% erreicht, erwartet wurden jedoch A=20%. Ebenso verringerten sich die Festigkeitswerte in Folge der Kerbwirkung um etwa die Hälfte.
In der anschließend mithilfe des Rasterelektronenmikroskops durchgeführten Fraktografie wurde zwischen den wabenförmigen Gewaltbruchanteilen ein Lunker entdeckt (Abb. 2). Dieser ist an den vielen rundlichen Strukturen erkennbar, welche entstehen, wenn flüssiges Metall innerhalb des Hohlraums frei erstarren kann und Dendritenstrukturen bildet.

Rundzugprobe (Abb. 1)
REM-Aufnahme bei 80x Vergrößerung – Abb.2: *Rundliche Erstarrungsstrukturen ( siehe Pfeil)* eines Lunkers inmitten eines Gewaltbruchs

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert